Sprachlos

Als eine der wenigen Ärgernisse dieser Reise empfinde ich meine Sprachlosigkeit.

Von der Türkei bis Kirgisien hätte türkisch viel geholfen. Von Georgien an dann auch russisch. In Bishkek sprechen selbst die Kirgisen untereinander russisch. Wenigstens die Schrift kann ich langsam lesen, aber spätestens vor einem mehrseitigen Menu in kyrillisch bin ich restlos aufgeschmissen.
Mein Sprachführer ‚Russisch für Globetrotter‘ stammt ja noch aus den 80iger Jahren. Darin wird zwar unter Anderem empfohlen, daß man am besten zu zweit einkaufen gehen soll: Einer steht an der Kasse, der andere an der Ladentheke an und die Zeit beim Anstehen solle man nutzen um ein Schwätzchen mit den anderen Wartenden zu halten.
Aber aus Gründen, die anzunehmen nicht schwer fallen, fehlen die Wörter für Hammel-, Rind,- oder Schweinefleisch völlig. Also beschränkt sich jetzt meine Essensbestellung etwas und ich greife auf das lautmalerische Schaschlik Muuuh oder Schaschlik Bääähh zurück.

Immerhin kann ich auf die obligatorische Frage:’Atkuda?‘, von Germanja an alle durchreisten Länder runterrattern, was mir dann auch meistens einen in Anerkennung aufgestellten Daumen einbringt. Auch wenn sich eine Traube Neugieriger um Hondale bildet und die Fragen nach Benzinverbrauch und Höchstgeschwindigkeit auftauchen, kann ich sie noch halbwegs beantworten.

Aber die großen Fragen der Menschheit, wie zum Beispiel:’Warum reisen wir?‘ oder: ‚ Warum, zum Teufel, fehlt beim Schaschlik schon wieder der Knoblauchessig?‘ kann ich mit meinem Wortschatz leider nicht ergründen.

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