Nach einer weiteren absurden usbekischen Grenzschikane (über die Grenzübertritte mach ich noch einen eigenen Eintrag) war ich zum Einen in der vierten Zeitzone gelandet und zum Anderen in Osh in Kirgistan. Gegründet noch vor Rom, wie die Einwohner behaupten, ist davon nicht viel zu sehen in den sowjetisch geprägten Strassen voller neuer! Mercedese.
Zu sehen sind aber die Spuren der ethnisch geprägten Unruhen. Letztes Jahr wurden die Märkte der usbekischen Minderheit von Kirgisen niedergebrant. Ein paar Läden haben wieder geöffnet, aber es ist eine seltsame Stimmung..
80 km nach Osh beginnt der langsame Aufstieg in das Ferghana Gebirge, Teil des Tien Shan. Mein Nachtlager am Toktogulsee.
Hier kam eine ausgelassene Großfamillie auf mich zu und gab mir viele kräftige Schlucke Kumiss, vergorene Stutenmilch. Schmeckt angenehm säuerlich und hatte bei mir eine schnelle, gründliche Darmreinigung zur Folge. Was die Nacht etwas kürzer machte.
Am nächsten Morgen fuhren Hondale und ich dann sehr gemütlich mit 40kmh den ersten 3500m hohen Pass hinauf. Dahinter öffnet sich eine weite Hocheben. Grüne Weiden soweit man sehen kann durchzogen von kleinen Bächen. Überall verstreut Pferde- und Kuhherden. In den Jurten am Strassenrand wird Kumiss verkauft. Wie man sichs halt so vorstellt.
Der nächste Pass war auch kein Problem. Bis auf einen Tunnel, 3km lang, ohne Belüftung und volle schwarzer, dicker Abgasschwaden von den Lastwägen.
Bishkek ist wieder sowjetisch, quadratisch, gut. Aber grün und irgenwie sehr angenehm. Hier werde ich die nächsten Tage verbringen. Visa für Kasachstan und wieder für Usbekistan besorgen, meinem Hondale einen neuen Hinterreifen gönnen und auf Rosemarie warten, die am Sonntag kommt. Und dann machen wir endlich Urlaub.
Erinnert mich irgendwie stark an meine früheren Reisen auf dem Autoput! Irgendwie war alles ziemlich ähnlich. An den Straße wurde alles verkauft. Gott (oder Allah?), ist die Welt groß und klein zugleich!
Das Foto (mein Hondale, mein Zelt, mein Baum, mein See), ist ein einzigartiges Dokument modernen Nomadentums.
Es fehlen Ziegen, Schafe und Kamele. Ansonsten sieht man daß Du zwischendurch völlig entschleunigte Zeiten geniesst. Laß dich bloß nicht von den Hammelfettknödel unterkriegen.
Sensationell, was Du alles siehst und dokumentierst! Wünsche jetzt einen schönen Urlaub mit Rosemarie. Grüße, weiterhin einen gesunden Appetit und widerstandsfähigen Magen/Darm/etc. kcho
Da gefällts mir. Aber all das Essen auf deiner Reise wäre die Hölle für mich. Nix vegetarisch. Wünsch dir beste Erholung mit Rose! Lena
Kumiss, ich hielt das erst für einen Schreibfehler. Kuhmist, warum auch nicht. Geschmäcker sind eben verschieden. Ich wünsche Euch schöne Stunden bei vergorener Stutenmilch!
Ich bin eben zufaellig auf den Blog gekommen. Gefaellt mir bis jetzt sehr.