Es hat schon was leicht Degutantes, hier in seiner Geburtsstadt Gori, in das Stalin Museum zu gehen. Als ob man in Braunau das Schicklgruber Museum aufsuchen würde.
Die Georgier sehen das wohl noch anders; so in der Richtung: ‚Er hat ja auch Autobahnen gebaut‘
Oder mit Churchill: ‚Er übernahm Russland mit einer Pflugschar und hinterließ die Atombombe‘ Im Museum selbst ist von seinen Schattenseiten nichts zu sehen. http://stalinmuseum.ge/index.php?page=1&lang=geo Aber sein Arbeitszimmer, Geschenke aus aller Welt, seine zerfallenen Zigarren und schöne Jugendbilder:
Er wollte ja Priester werden. Wurde aber in Tbilisi wegen revolutionärer Umtriebe aus dem Priesterseminar geworfen.
Gori scheint ganz gut mit Stalin zu leben. So kommen wenigstens Touristen in diese traurige Stadt. Vielleicht irre ich mich ja auch mit der traurigen Stadt, der Kontrast zu den Bergen ist einfach zu hoch.
Nachtrag: Siehe Kommentar von Rosi und auch :http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,772272,00.html
von heute
Gori wurde 2008 wegen postsowjetischer Streitereien von den Russen zerbombt. Vielleicht ist das – neben den lieblosen Mietskasernen – der wahre Grund für die traurige Aura der Stadt. Ist ja noch nicht so lange her.
Stalin ist nicht in Gori geboren worden; dort verbrachte er lediglich seine Kindheit (als uneheliches Kind hätte er seiner Mutter in Armenien, wo Jossip geboren ist, viel Ungemach bereitet). 😉
Und Adolf ist, auch wenn man es immer wieder anders hört, als Hitler geboren worden, nix Schicklgruber…
Ja, Schicklgruber wurde als Hitler geboren, oder Hüttler oder Hiedler. Ziemlich vertrackt seine Herkunft. Jedoch alle Quellen, die ich kenne, einschließlich des Stalinmuseums in Gori, geben Gori als Geburtsort von Stalin an. Würde mich interessieren woher Ihre Informationen stammen.
o, ich war dort, in Gori und in Armenien am Grab seiner Mutter
Das Grab seiner Mutter mag ja in Armenien sein , aber warum ist dann in allen Biographien Gori als Geburtsort angegeben?
„Das Grab seiner Mutter mag ja in Armenien sein , aber warum ist dann in allen Biographien Gori als Geburtsort angegeben?“ … Das weiß ich auch nicht; es wird Berufenere geben, die’s wissen können. Übrigens habe ich nach Deinem anregenden Artikel und den gestellten Fragen mal Gedächtnis gekramt, woher mein „geballtes Halbwissen“ zu Stalin eigentlich stammt. Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, daß ich es in Gori,im Stalin-Museum (eher: Palast) mit eigenen Augen gelesen habe – nicht an exponierter Stelle, aber doch öffentlich zugänglich.
Das ist allerdings schon ein paar Tage & Kriege gar zurück. Möglicherweise findet mittlerweise eine Art Geschichtsklitterung statt: die Armenier reklamieren diese „Ehre“ lieber nicht für sich und die Georgier hatten Stalin schon immer für sich vereinnahmt (Vater der Nation etc.); naja, nur eine Vermtung…
Steht auch in verschiedenen Quellen dass GORI im Grenzbereich des antiken Armeniens liegt……..vielleicht stammen daher die versch. Angaben….Grenzgebiete sind immmer ein Thema….wie wir alle wissen…………
ein wahrlich sinnloser diskurs –die geburtsorte sämtlicher uns bekannter massenmörder aufzu finden wäre doch thema einer unsäglichen doktorarbeit,die ausschließlich aus fußnoten besteht.
also die bierpreise wären mir da wichtiger – oder ein paar beispiele der wunderschönen schrift.
bitte mehr bierpreise!!
der dammerl
Ein – wie hast Du das formuliert? – sinnloser Diskurs entsteht immer nur dann, wenn Vorurteile so verbrettert sind, daß eine Horizonterweiterung vollkommen ausgeschlossen ist. Ist ein Soldat, der in einem (ohne jede Diskussion allemal überflüssigen!) Krieg einen Feind tötet, wirklich ein Mörder?
Ich gebe Thomas meine Stimme! Es ist wirklich sinnlos, das Vergangene so in den Vordrgrund zu heben. Will nicht sagen, dass man es jemals vergessen sollte! Jedoch: Stalin ist tot – basta! Mir Wurst, wo er geboren wurde. Man sollte die aktuellen Missstände im Focus haben! Heutzutage gibt es immer noch zuviele dieser Stalins! Gegen die müsste/sollte man was tun! Geht wieder auf die Straße! Es sind immer noch viel zu Wenige, die das tun! Wer von euch hat z. B. gegen die AKW in den letzten 20 Jahren demonstriert? Das! ist die Bedrohung! Und noch vieles mehr.
Aktion, ohne die Ursache, die freilich in der Vergangenheit liegt, zu ergründen, ist Aktionismus. Soll heißen: es lohnt sich durchaus, zu studieren, wo der Hebel am effektvollsten angesetzt werden kann…